Zwei im Wind umgestürzte Bäume waren die Vorboten des schweren Unwetters, welches Niederösterreich und Mitteleuropa betraf. Ein Italientief hatte ungewöhnlich große Regenmengen über Mitteleuropa gebracht. Nach Dauerregen konnte der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen. Kleine Rinnsale wurden in kurzer Zeit zu reißenden Strömen.
In den späten Nachmittagsstunden des 14.09. verschärfte sich die Lage. Nach und nach trudelten immer mehr Meldungen über Wasser in Wohnräumen und Kellern sowie überschwemmte Straßen ein.
Die Einsatzkräfte waren nun ununterbrochen unterwegs, um die eingehenden Einsätze abzuarbeiten. Das Feuerwehrhaus wurde auf Dauerbetrieb umgestellt, ein Nachtlager im Saal oben eingerichtet.
Das Wasser steigt höher
Mit voller Wucht schlugen die Wassermassen dann in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu. In den bachnahen Lagen des Irenentals standen nun zahlreiche Keller mitunter meterhoch unter Wasser. Das Irenental war zeitweise nicht von außen erreichbar, als beide Unterführungen der Westbahnstrecke unpassierbar waren. Der Dauerregen hatte auch den Weg über Rappoltenkirchen ins Tullnerfeld abgeschnitten. Dank des Pinzgauers und seiner Tiefwatfähigkeit konnte aber auch zu dieser Zeit zu Evakuierungen und Menschenrettungen ins benachbarte Purkersdorf aufgebrochen werden.
Erst im Laufe des Sonntag Nachmittags entspannte sich die Niederschlagslage wieder. Volle Bäche, durchtränktes Erdreich und abgebrochene Straßenteile sorgten weiter für Probleme. So war ein Erdrutsch am Heinratsberg aufgetreten, die Zufahrt zum Wienerwaldhof Rieger war nur einspurig befahrbar. Zahlreiche Objekte hatten nach wie vor Wasser im Keller.
Am Dienstag konnte dann der Assistenzeinsatz im Tullnerfeld begonnen werden, nachdem die Lage im Einsatzgebiet langsam entspannte. Das KLF wurde mit Pumpen und einer Besatzung nach Sieghartskirchen verlegt, um dort die Einsatzkräfte zu unterstützen. Auch am Mittwoch wurde dort mit Pumparbeit ausgeholfen, unter anderem bei einer großen Fleischerei.
Eine Bilanz
Insgesamt 126 Einsätze galt es in den vier Tagen zwischen Samstag und Dienstag abzuarbeiten, darunter zwei Menschenrettungen und 12 Evakuierungen im Raum Purkersdorf. 70 mal wurden Objekte ausgepumpt, 22 Dämme errichtet, 17 Bäume geschnitten und 15 mal Verklausungen beseitigt.
Die FF Irenental bedankt sich bei allen, die uns mit Verpflegung und Material unterstützt haben. Ein besonderes Dankeschön gebührt ebenso allen betroffenen Irenentalerinnen und Irenentalern, die trotz der außergewöhnlichen Lage durch die Bank ruhig und besonnen blieben und somit die Abwicklung der Einsätze unterstützt haben.